DBS zu Besuch im Jazzclub „Ella & Louis“
An einem Montagabend im Januar warfen sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 913 des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums mächtig in Schale. Anlass war ein Besuch des Jazzclubs Ella & Louis im Rosengarten in Mannheim. Thomas Siffling, Inhaber des Clubs, hatte die Klasse zum Besuch eines Konzerts eingeladen. Einer der Schüler ist eng mit dessen Sohn befreundet und hatte erzählt, dass gerade „Jazz“ auf dem Lehrplan steht. Thomas Siffling, nicht nur Clubinhaber, sondern einer der etabliertesten und erfolgreichsten Jazzmusiker im deutschsprachigen Raum und Musiklehrerin Cordula Groß kennen sich seit Studienzeiten, so waren die Absprachen schnell getroffen. Obwohl der Besuch des Jazzkonzerts freiwillig war, nahm fast die gesamte Klasse die Einladung gerne an. Die Saxofonistin Kika Sprangers, eines der größten jungen Talente der niederländischen Jazzszene war mit ihrem Quintett zu Gast. Im Programmheft hieß es: „Kika Sprangers balanciert mit ihrem Saxophonspiel mühelos zwischen Verletzlichkeit und Stärke. Mit lyrischer Einfühlsamkeit erfassen ihre bezaubernden Kompositionen das Publikum ab dem ersten Ton. Anna Serierse verschmilzt mit ihrem Gesang nahtlos mit Sprangers Saxophon, unterstützt durch eine dynamische Rhythmusgruppe.“ Für die meisten Schülerinnen und Schüler war dies der erste Besuch in einem Jazzclub, und so herrschte zu Anfangs eine neugierige und gespannte Atmosphäre. Die Schülerinnen Lina und fingen als Reporterinnen die Stimmung ein und befragten ihre Mitschüler:innen. „Ich glaube, es wird ein netter Abend und die Musik wird richtig schön!“, meinte ein Junge. Sein Mitschüler erhoffte sich einen guten Auftritt und „dass wir gut amüsiert werden“. Ein Schülerin wollte gerne etwas über den Stil der Musik erfahren. Eine andere wiederum zeigte sich beeindruckt von der schönen Gestaltung des Clubs und dem freundlichen Personal. Es gab jedoch auch Bedenken: „Ich habe es mir von der Stimmung her anders vorgestellt, eher wie ein Restaurant, so dass man sitzt und redet und nebenher die Musik spielt, aber nicht so, dass man leise sein muss und der Musik zuhören muss. Ich habe wirklich Angst davor, dass ich mich langweile.“, war die Befürchtung eines Schülers. Tatsächlich waren die zwei Sets für einige eine Herausforderung, da die Musik für die meisten absolutes Neuland war und nicht den normalen Hörgewohnheiten entsprach. Trotzdem zeigten sich die Jugendlichen sehr beeindruckt von der Darbietung und waren sich einig, dass es guttut, für zwei Stunden einfach mal abzutauchen und den Alltag und alle Sorgen und Ängste zu vergessen. Nach dem Konzert stand sogar Kika Sprangers für einige Fragen zur Verfügung. Sie erzählte, dass sie die Band 2018 gründete. Zuvor hatte sie elektronische Musik gemacht und wollte nun etwas anderes tun. Sie fragte ihre musikalischen „Helden“, ob diese bereit wären, in ihr neues Projekt einzusteigen und so entstand ihr Quintett. Zur Frage, was für sie das beste Gefühl bei der Performance ist, antwortete Kika, dass sie es genießt, wenn die Musik mit dem Publikum zusammen kommt, das sei dann wie Magie und wie ein Traum, der Wirklichkeit wird. Ein Traum war auch, wie gut sich die Klasse in dieser ungewohnten Umgebung zeigte. Es fiel schon auf, dass da eine große Gruppe Jugendlicher beisammen saß, zumal Herr Siffling die Gäste aus Weinheim vor Beginn gebührend begrüßt hatte. Entsprechend wurden die jungen Leute teilweise vom restlichen Publikum beäugt. Nach dem Konzert kamen einige Besucher und lobten die Jugendlichen ausdrücklich für ihr vorbildliches Verhalten und meinten, dass es ja schon ein Wagnis sei, mit einer ganzen Klasse ein solches Konzert zu besuchen. Auch wenn die Musik vielleicht nicht ganz den Geschmack der jungen Hörer:innen traf, war dies sicher ein unvergesslicher Abend.